ПРИЛОЖЕНИЕ 1 Die Bärenhaut
ПРИЛОЖЕНИЕ 2 Gespenst und Auto
ПРИЛОЖЕНИЕ 3 Die Rache des Malers
Die Bärenhaut
Zwei Jäger gingen auf die Bärenjagd. Sie freuten sich schon auf den schönen Pelz, den sie dem Bären abziehen wollten.
„Wenn ich ihn schieße”, sagte der eine, „so lasse ich mir einen Mantel aus dem Fell machen."
„Nein", sagte der andere, „ich schieße den Bären und verkaufe den Pelz”.
Plötzlich hörten sie von fern den Bären. Da wurde ihnen doch ein wenig angst, denn sie waren ganz allein im Walde. Als der Bär näher kam und schrecklich brummte, warf der Jäger, der den Pelz des Bären verkaufen wollte, sein Gewehr weg und kletterte so schnell wie es ging auf einen Baum. Der andere aber konnte nicht mehr flüchten. Zum Glück fiel ihm ein, dass Bären keine toten Menschen anrühren. Er warf sich also auf den Boden, hielt den Atem an und streckte sich hin, als ob er tot wäre.
Der Bär kam böse brummend auf ihn zu. Als er sah, dass der Mensch kein Glied rührte, glaubte er, dass dieser tot war. Der Bär beroch ihn, und weil er keinen Atem verspürte, lief er weiter, ohne ihm etwas zu tun. Als der Bär weit genug fort war, erholten sich die beiden Jäger von ihrem Schreck. Der eine stieg vom Baum herunter, der andere stand vom Boden auf.
Da fragte der Jäger, der von oben zugesehen hatte: „Hör einmal, was hat dir denn der Bär ins Ohr geflüstert?”
Der andere erwiderte: „Alles habe ich nicht verstanden. Aber eines brummte er mir deutlich ins rechte Ohr, nämlich: „Man soll die Haut des Bären nicht verkaufen, bevor man den Bären erlegt hat!" Und in das linke Ohr flüsterte er mir: „Wer seinen Freund im Stich lässt, der ist ein schlechter Kerl!"
Gespenst und Auto
Das Auto wollte noch rechtzeitig die nächste Bahnstation erreichen. Es fuhr deshalb sehr schnell, obwohl cs Nacht war und dichter Nebel herrschte. Es hatte schon eine Woche lang geregnet: Der Fluss, an dem man entlangfuhr, hatte Hochwasser. Plötzlich sahen die Insassen des Wagens vor sich in der Luft eine Gestalt. Sic schwebte vor Ihnen im Nebel, und es sah so aus, als ob sie Zeichen machte, die sagen sollten: „Fahrt nicht weiter, bleibt stehen!“
Das war unheimlich. Die Gestalt schwebte im Nebel über den Scheinwerfern. Am Anfang hofften die Leute im Auto noch, dass es ein großer Vogel sei. Nach und nach aber lernten ihre aufgerissenen Augen, dass es etwas anderes war, denn die Gestalt verschwand nicht, obwohl man immer schneller fuhr. Sie flog bei jeder Geschwindigkeit schweigend vor dem Auto her und bat die Insassen stehen zu bleiben. Schließlich konnte der Fahrer das nicht mehr aushalten. Er bremste, der Wagen hielt, und man stieg aus. Man lief noch ein paar Schritte weiter, und dann war das Gespenst im Nebel verschwunden.
Gleichzeitig entdeckte man etwas anderes: genau hier führte die Straße auf eine Brücke über den Fluss - und diese Brücke war nicht mehr da. Wahrscheinlich hatte das Hochwasser sic fortgerissen. Die Brücke war fort, und es gab nur noch die tiefe Schlucht mit dem wilden Fluss. Ohne das Gespenst wäre das Auto in den Fluss geschossen!
Die Rache des Malers
Ein reicher Mann, der wegen seines Geizes allen bekannt war, bestellte sich eines Tages bei einem Maler ein Porträt. Der Maler brachte ihm nach einiger Zeit das Bild und forderte dafür 500 Mark. Der Mann, der sein Geld mehr liebte als alles andere, wollte nun plötzlich von dem Bild nichts mehr wissen und sagte deshalb zu dem Maler: „Mein lieber Freund, das Bild, das du von mir gemalt hast, ist sehr schlecht. Niemand kann erkennen, dass ich der Mann auf dem Bild bin. Ich kann dieses Bild nicht kaufen." Der Maler, der sich darüber sehr ärgerte, sagte schließlich: „Gut, ich nehme das Bild zurück, aber Sie müssen mir schriftlich bestätigen, dass Sie nicht der Mann sind, den ich hier gemalt habe." Der reiche Mann dachte an nichts Böses und schrieb die Bestätigung.