Аннотация
Einleitung
Kapitel 1 Das Kaiserreich als Nationalstaat
1.1 Liberalismus und Reichsgründung „von oben“
1.2 Der föderative Nationalstaat
Kapitel 2 Deutschland in Weltpolitik und Weltwirtschaft
Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
Glossar
Аннотация
На рубеже веков процветание в Европе растет. Глобальная торговля товарами достигает своего пика, как и межконтинентальная миграция. В частности, именно США получают наибольшую экономическую выгоду. Империализм, осознание миссии и расизм способствуют расширению колониализма, в котором теперь также участвует новая великая держава Япония.
На международном уровне национализм способствует государственному эгоизму и взаимному недоверию. Он загоняет Германию в внешнеполитическую изоляцию. Политика империи должна учитывать все более динамичное общество.
Нелегко разделить весь период империи (1871-1914/18) на четкую промежуточную периодизацию. В политической истории падение Бисмарка в 1890 году означало надрез. Немецкая внешняя политика впоследствии также изменила свой характер. В экономике и обществе 1880-е годы были в целом переходным периодом: во многих отношениях, определивших вступление Германии в «современную эпоху».
Германская империя – это ретроспективное обозначение этапа германского рейха с 1871 по 1918 год. Германская империя – это немецкое национальное государство, организованнное как федеративное государство, соответствующее монархическому принципу конституционной монархии.
Именно о данном периоде в немецкой истории пойдет речь в данной работе.
Реферат состоит из двух частей. В первой говорится о периоде становления имерия, во второй повествуется о проводимой ее внешней политике во второй половине 19 – начале 20 вв.
Einleitung
„Wenn man die Geschichte nicht kennt, bleibt man auf immer ein Kind, das nie erwachsen wird!“, urteilte der große römische Denker Cicero schon vor rund 2 100 Jahren, und seine Worte haben bis heute Gültigkeit.
Wenn wir erwachsen werden und fähig sein wollen, uns ein eigenes Urteil zu bilden, müssen wir – ob wir wollen oder nicht – Deutschland verstehen. Möchten wir selbstständig denken lernen, müssen wir die Vergangenheit erforschen. Und die ist unendlich interessant, sofern man sie entsprechend darstellt. Verkümmert das Fach Geschichte dagegen zu einem bloßen Auswendiglernen von „wichtigen“ Geschichtszahlen, befindet man sich, salopp gesagt, auf dem falschen Dampfer.
Geschichte muss man verstehen und begreifen, man muss über die verschiedenen Möglichkeiten Rechenschaft ablegen, wie Geschichte hätte verlaufen können. Manchmal sorgte das Versagen einer einzigen Person dafür, dass Deutschland in eine bestimmte Richtung abdriftete und die Ereignisse einen unheilvollen Verlauf nahmen. Und manchmal war umgekehrt eine Handvoll Menschen dafür verantwortlich, dass Deutschland einen sagenhaften Aufschwung erlebte und heute zu den wichtigsten und stabilsten Ländern der Welt zählt, das rund um den Globus glühend beneidet wird.
Liest man Geschichte richtig, klärt sorgfältig alle Wörter, die man nicht versteht, und bemüht sich darum, Zusammenhänge zu begreifen, ist Geschichte voll von den unglaublichsten Erkenntnissen. Dann verschaff t sie uns ein fantastisches Datenmaterial für die Gegenwart. Sie kann uns dann gegen Diktatoren immunisieren, ja das Geschichtsstudium vermag uns sogar vor Krieg und Armut zu schützen!
Geschichte, und das ist in dieser Deutlichkeit nie gesagt worden, ist das vielleicht wichtigste Fach überhaupt. Ihre Kenntnis sorgt dafür, dass wir negative historische Experimente nicht wiederholen und nicht ständig auf der Stelle treten, wie ein Hamster im Rad. Das richtige, das ausführliche Studium der Geschichte macht uns im Zweifelsfall sogar reich.
Kapitel 1 Das Kaiserreich als Nationalstaat
1.1 Liberalismus und Reichsgründung „von oben“
Doch die auf Bismarck zulaufende Zentralperspektive des Ge¬mäldes täuscht. Die Reichsgründung „von oben“, so wie sie1871 erfolgte, wäre nicht möglich gewesen ohne einen machtvollen Prozess der Nationsbildung „von unten“. Dieser hatte bereits in der Revolution von 1848/49 einen ersten Höhepunkt erreicht. Doch das Hauptziel der liberalen Mehrheit der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49, die Schaffung eines deut¬schen Nationalstaates, ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht re¬alisieren. Ein wesentliches Hindernis dafür war der Dualismus zwischen Preußen und Österreich, den beiden Vormächten im Deutschen Bund. Dies war ein 1815 geschaffener Zusammen¬schluss souveräner Staaten, der die politische Ordnung Mittel¬europas nach dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation garantieren sollte.
Eine Nationsbildung in Gestalt einer „großdeutschen Lösung“ hätte Deutschland unter Einschluss der zum Deutschen Bund gehörenden Gebiete Österreichs vereinigt und zwar unter dem Kaisertum der Habsburger. Doch diese Lösung hätte die außer¬halb des Deutschen Bundes liegenden Kronlande der Habs-burger – vor allem Ungarn, aber auch Teile des heutigen Nord-italien wie etwa Triest sowie Kroatien – außen vor gelassen. Die „kleindeutsche Lösung“, unter Ausschluss Österreichs und mit preußischer Hegemonie, ließ sich 1848/49 ebenso wenig reali¬sieren. Sie scheiterte nicht zuletzt, weil sich der preußische Kö¬nig Friedrich Wilhelm IV. weigerte, die ihm von der Frank furter Nationalversammlung in der Paulskirche angetragene Kaiser¬krone anzunehmen. Die Olmützer Punktuation (oder Olmützer Vertrag) zwischen Preußen, Österreich und Russland, in der Preußen ein achtzehnhundertfünfzig auf einen Führungsanspruch im Deutschen Bund verzichtete, vertiefte den Dualismus, das Spannungsverhältnis zwischen Preußen und Österreich, weiter.
Kapitel 2 Deutschland in Weltpolitik und Weltwirtschaft
Dass 1871 mitten in Europa ein militärisch und wirtschaftlich starker, ein seinen kontinentalen Nachbarn überlegener großer Einheitsstaat entstand, bedeutete eine geopolitische Revolution. Die Mitte Europas war in der Geschichte immer staatlich fragmentiert gewesen. Die Gründung des Deutschen Reiches war gegen Österreich und Frankreich militärisch durchgesetzt und von den anderen beiden Großmächten, Russland und Großbritannien, hingenommen worden.
An so etwas wie europäische Integration war zur damaligen Zeit nicht zu denken. Außenpolitik war nach dem Ende des Wiener Systems (siehe oben S. 16 ff.) Anfang der 1850er-Jahre mehr denn je ein Machtspiel zwischen souveränen Staaten, die sich gegenseitig belauerten und zwischen denen trotz der verwandtschaftlichen Verflechtungen zwischen den Herrscherhäusern so etwas wie „Freundschaft“ keine Rolle spielte.
Bismarck betrieb während seiner gesamten Kanzlerschaft Außenpolitik als Chefsache. Auf diesem Gebiet genießt er auch bei seinen zahlreichen Kritikern nach wie vor ein hohes Maß an Anerkennung. Bismarck verband strategische Ziele mit taktischer Finesse. Er war kein zweiter Napoleon, der ein kontinentales Großreich errichten wollte. Den neuen Nationalstaat sah er als „saturiert“ an. Weitere Territorialgewinne auf Kosten der Nachbarn wurden nicht angestrebt. Zentral für Bismarcks außenpolitisches „System“ war die unterschiedliche Behandlung der unterlegenen Kriegsgegner. Österreich-Ungarn wurde zum wichtigsten Verbündeten des Deutschen Reiches, Frankreich hingegen, wegen der erzwungenen Abtretung von Elsass-Lothringen 1871 tief getroffen und unversöhnlich, blieb der Hauptgegner und musste um jeden Preis diplomatisch isoliert werden. Bismarck trieb ein raffiniertes Spiel der – teilweise geheim gehaltenen – Abkommen und Verträge, die jeweils eine ganz unterschiedliche Verbindlichkeit hatten. Mit Russland gab es eine relativ lose Verbindung, mit Großbritannien trotz dynastischer Nähe (Wilhelm II. war ein Enkel von Queen Victoria) überhaupt keine Bündnisbeziehungen.
Schlussfolgerung
Lange Zeit wurde das Deutsche Kaiserreich vornehmlich von seinem Ende her gedeutet und von den Entwicklungen, die ihm folgten: als Vorbelastung für die Weimarer Republik und als Wegbereiter des Nationalsozialismus. Zuschreibungen wie Autoritarismus, Obrigkeitsdenken und gesellschaftlich verbreitete Militarisierung galten als Charakteristika der zeitgenössischen deutschen Gesellschaft und ihrer politischen Eliten.
Viele Anhaltspunkte scheinen diese These zu stützen, darunter besonders der seit den 1870er-Jahren aufkommende Antisemitismus und der sich seit etwa 1900 radikalisierende Nationalismus. Auch die innerparlamentarischen Blockaden des politischen Systems setzten verhängnisvolle Maßstäbe.
Doch eine nur vom Ende her gedachte Interpretation wird der Vielgestaltigkeit der Epoche nicht gerecht. Denn bei näherer Betrachtung offenbart sie auch eine ausgeprägte Modernität, in der sich Parallelen zur Gegenwart entdecken lassen.
Es wird anschaulich, wie unter dem Druck der Veränderungen die alten Klassenstrukturen in Bewegung geraten. In den Konflikten um die Arbeiterbewegung, um die Sozialdemokratie sowie um die Emanzipation der Juden und den Wunsch der Frauen nach Gleichberechtigung bündelt sich gesellschaftlicher Zündstoff.
Nach einer Betrachtung des deutschen Kolonialismus und der weltwirtschaftlichen Verflechtung des Kaiserreichs seit den 1880er-Jahren kehrt die Darstellung zu den innenpolitischen Entwicklungen der Zeit um 1900 zurück. Es erweist sich, dass autoritäres „Durchregieren“ zunehmend durch eine fundamental politisierte und sich demokratisierende Öffentlichkeit erschwert wird.
Während die Politik im Ersten Weltkrieg zunächst noch einmal erfolgreich eine nationale Gemeinschaft inszenieren kann, endet sie in den Streiks der Jahre 1917/18 und den revolutionären Massenbewegungen im Herbst und Winter 1918/19 mit der völligen Delegitimierung und Auflösung der überkommenen politischen Ordnung.